Adoption aus dem Plüsch-Tierheim

Hallo ihr lieben plüschigen und unplüschigen Leserinnen und Leser,

schon lange haben wir es immer wieder angedeutet, dass inzwischen mehrere neue Drachen bei uns eingezogen sind und schon mehrfach haben wir angekündigt, dass wir die irgendwann auch noch hier auf dem Blog vorstellen werden… Nun wollen wir den Worten auch Beiträge (nunja, zumindest erstmal einen) folgen lassen und euch ein neues Drachenfamilienmitglied vorstellen.

Diesen Drachenfamilienneuzugang haben wir im Plüsch-Tierheim adoptiert. Als mein Drachen-Notfallradar mir gemeldet hat, dass im Plüsch-Tierheim ein Drache sitzt, der schon eine Weile darauf wartet, adoptiert zu werden, war ich zunächst etwas unsicher. Schließlich war unser Eldur, den wir ja ebenfalls im Plüsch-Tierheim adoptiert haben, anfangs total traumatisiert und hat kein Wort mit uns gesprochen. Und obwohl sich das inzwischen gelegt hat, weigert er sich nach wie vor, uns von seiner Vergangenheit zu erzählen.

Andererseits wäre es natürlich auch niemals eine Option gewesen, einen Drachen-Notfall nicht zu adoptieren. Und so habe ich kurzerpfot auf „adoptieren“ geklickt, die Adoptionsgebühr mit der Kreditkarte von der Mama Moni beglichen und dann warteten wir gespannt auf unsere neues Drachenfamilienmitglied!

Als das Paket endlich da war, haben wir es natürlich sehr gespannt direkt geöffnet. Als wir jedoch sahen, wie der arme Drache da reingeknautscht war, befürchtete ich schon, dass es dem armen Drachen gar nicht gut geht. Wie Runa mir später erzählte, war sie im Geiste auch bereits alle Chiropraktiker aus ihrem medizinischen Umfeld durchgegangen und hatte überlegt, wen sie wohl am besten konsultiert, um dem armen Drachen das Genick wieder einzurenken.

Wie sich kurz darauf herausstellte, waren unsere Sorgen und Überlegungen aber komplett unnötig, der Drache, der sich als junges Eisdrachenmädchen entpuppte, hüpfte quitschfidel aus dem Karton, erstarrte beim Anblick von uns allen für einen kurzen Moment, dann kam der Ausruf „Ohhh, ihr seid aber viele! Bin ich jetzt hier zu Hause? Seid ihr meine neue Familie? Das wäre ja soooooo toll! (Das Wort drachtastisch sollte sie erst später von uns lernen…) Okay, offensichtlich keine Berührungsängste und sprechen konnte das neue Drachenmädchen auch bereits.

Mit in dem Paket mit dem sie zu uns gereist war, lag dann noch diese Adoptionsurkunde, mit der und dem neuen Drachen wir dann gleich noch ein Erinnerungsfoto gemacht haben, schließlich adoptiert drache nicht alle Tage einen Drachen.

Das neue Drachenmädchen, das total aufgeregt war und kaum für das Foto stillhalten konnte, sprudelte auch direkt mit ihrer Geschichte heraus. Sie erzählte, sie sei kurz nachdem sie geschlüpft war zu einem Menschen gekommen, der sei zwar so weit ganz nett gewesen und mochte Plüschis durchaus, konnte aber mit unserem Drachenmädchen nicht viel anfangen. (Mir völlig unverständlich, aber Menschen sind halt verschieden.)

Weil diesem Menschen das selbst auch klar war, habe er eines Tages zu ihr gesagt: „Drache, irgendwo da draußen gibt es bestimmt jemanden, der oder die dich so sehr lieben kann, wie du es verdienst. Ich werde dich daher übers Plüsch-Tierheim zur Adoption freigeben, dass dieser Mensch dich finden kann.“

So kam es, dass das kleine Drachenmädchen (das inzwischen gar nicht mehr so klein war) ins Plüsch-Tierheim kam und dort aus tiefster Seele hoffte, dass jemand sie adoptieren würde, der sie genauso mögen würde, wie der Mensch, der sie hergegeben hatte, einige seiner Plüschis, von denen sie ihre Erstsozialisierung erhalten hatte, gemocht hatte. Nunja, und da kam dann mein Drachen-Notradar und damit wir ins Spiel.

Natürlich wollten wir dann erstmal wissen, wie sie heißt, denn wir konnten sie ja schlecht die ganze Zeit mit „kleines Drachenmädchen“ ansprechen. Es stellte sich allerdings heraus, sie hat keinen Namen. Da haben wir uns erstmal zur Namensberatschlagung zusammengefunden. Luna, die damals, als Lumi zu uns gekommen ist, auch schon im Namenskomitee war und mit der Tante T frostige Namen für unsere plüschige Pinguincousine diskutiert hatte, schlug schließlich „Yuki“ vor. Das sei japanisch für „Schnee“, meinte sie, und passe damit gut zu einem Eisdrachen. „Yuki. Das gefällt mir, so will ich heißen“, meinte dazu das bis zu diesem Zeitpunkt namenlose Eisdrachenmädchen, das seitdem Yuki heißt.

Nachdem Yuki bisher nicht mal einen Namen hatte, überraschte es niemanden von uns, dass sie auch ihr Lieblingsfutter noch nicht herausgefunden hatte. Folglich hat Rosa ihr ganz viele verschiedene Dinge vorgesetzt. Aber egal ob Obst oder Gemüse…

… oder ganz viele verschiedene Naschereien, egal was Rosa ihr angeboten und wovon sie dann auch probiert hat, konnte sie wirklich begeistern.

Es war dann eher der Zufall, der uns zu Hilfe kam, denn Eldur hatte, nur wenige Tage, nachdem Yuki zu uns gekommen war, Vanillekipferl gebacken und meinte mehr im Spaß, sie solle die mal probieren. Vielleicht würde ihr ja was Gebackenes schmecken. Dass sie direkt nach einem zweiten Vanillekipferl verlangte, sprach schonmal dafür, dass sie ihr schmeckten.

Endgültig klar war es dann aber wohl, als ich sie kaum einen Tag später mit der Plüschnase in der Vanillekipferldose gefunden habe, die bis auf ein paar wenige Vanillekipferl(bruchstücke) leer gefuttert war… „Ich hatte sooo Lust auf Vanillekipferl und dann waren die sooo lecker, ich konnte gar nicht mehr aufhören zu essen… Muss ich… Muss ich… Muss ich jetzt zurück ins Plüsch-Tierheim?“ schniefte Yuki, die meinen Blick eindeutig fehlinterpretiert hatte, den Tränen nahe.

Da musste ich sie erstmal umpfoten und konnte ihr versichern, dass sie wegen einer Vanillekipferldosenplünderung ganz bestimmt nicht zurück ins Plüsch-Tierheim muss. Und dass überhaupt noch nie ein Drachenfamilienmitglied uns wieder verlassen musste. Da war sie sichtlich erleichtert, denn noch einmal an so eine wunderbar plüschige Drachenfamilie zu geraten, das wäre wohl sehr schwer geworden, davon war Yuki überzeugt.

Ich habe dann jedenfalls gleich allen Bescheid gegeben, dass für Yuki bitte stets ein Vorrat an Vanillekipferl bereitgehalten werden soll und ich hatte das noch nicht ganz fertig ausgesprochen, da war Eldur schon in den Vorratsschrank gekrabbelt, um die Zutaten für eine neue Dose Vanillekipferl zusammenzusuchen. So hatte sich die Frage, was Yuki gerne essen mag, endlich geklärt und Eldur war überglücklich, dass es wieder ein Backwerk ist – ein Grund mehr, dass öfter gebacken werden muss!

Dass Yuki bereits sprechen kann, das haben wir ja schon erfahren, Yuki erzählte uns aber auch, dass sie auch die Grundlagen des Rechnens beherrscht. Schreiben habe sie theoretisch auch gelernt, aber das klappe mit ihren Pfoten irgendwie nicht so gut, da sie dazu neigt umzufallen, wenn sie einen Stift in die Pfote nimmt… Ivy sorgte bei ihr dann noch für einen Feinschliff der grammatischen Fähigkeiten inklusve Plüschquamperfekt und von Sky lernte Yuki alle wichtigen mathematischen Grundlagen.

Und mit Lunas Hilfe, die das Problem mit dem Umfallen, wenn sie einen Stift in die Pfote nimmt, auch kennt, klappte es irgendwann dann auch mit dem Schreiben…

Da Yuki sich direkt super in die Drachenfamilie integriert hat, ist sie natürlich sehr schnell auch unserer Oberflossenadmiralin Saphira in die Flossen gefallen und wurde in die Feinheiten von Dragonplank & Co. eingewiesen. Aber nichtmal das konnte Yukis Freude, jetzt bei uns zu sein, einen Dämpfer versetzen. Im Gegenteil, sie fand das alles lustig, auch dann noch, als sie zum wiederholten Mal und zu irgendwann zunehmendem Unmut von Saphira beim Kopfstand ständig umkippte…

Auch in die quasi täglich in wechselnder Besetzung stattfindenden Spielrunden wurde Yuki sehr schnell integriert. Zwar musste sie von allen Spielen erst die Regeln lernen, spielt seitdem aber eigentlich alles gerne mit.

Natürlich haben die verschiedenen Drachenfamilienmitglieder versucht, Yuki auch für ihre Lieblingsbeschäftigung zu begeistern, aber weder kochen noch backen noch gärtnern, nähen oder anfeuern konnte sie begeistern. Mit Lina und Luna, die ja eigentlich immer irgendein Puzzle legen, zu puzzlen hat ihr jedoch auf Anhieb Spaß gemacht.

Noch begeisterter ist sie aber von dem Spiel Jenga. Zum Glück haben die Menschen ein riesiges Jenga-Spiel zu ihrer Hochzeit bekommen, das seitdem mehrfach in der Woche aufgebaut wird. Das führte nicht nur zu riesigem Spaß für Yuki sondern auch dazu, dass Violetta, die früher mit großer Zuverlässigkeit den Turm zum Einsturz gebracht hat, inzwischen richtig feinmotorisch mit den Plüschpfoten geworden ist.

Chilli ist jedoch immer noch zu ungeduldig und so will er doch so manches Mal einen Stein rausziehen, den er besser nicht bewegt hätte…

… und der ganze Turm bricht zusammen. Zum Glück nimmt das hier aber niemand übel (außer, jemand wird beinahe von dem zusammenstürzenden Turm erschlagen, wie in diesem Fall Paffina… Ihr geht es aber gut!), und dann wird einfach direkt noch eine Runde gestartet.

Wenn Yuki ausnahmsweise mal niemanden hat, der oder die mit ihr Jenga spielt, baut sie auch gerne alleine mit den Steinen, entweder wie hier einen Turm…

… oder auch andere Bauwerke, wie hier diesen Torbogen, der doch aussieht, als wäre er für Flämmchen gemacht, oder? (Und der, allen Befürchtungen zum Trotz, auch nicht über Flämmchen zusammengebrochen ist!)

Im Laufe der Zeit stellten wir allerdings eher durch Zufall fest, dass es etwas gibt, was Yuki noch lieber mag als puzzlen und mit Klötzen bauen, und das sind Klemmbausteine. Leider gibt es davon in unserem Drachenfamilienzuhause nicht so viele. Ob das einer der Gründe ist, warum sie ihren Onkel A so gerne mag?!

Als hier dieser Klemmbaustein-Drache zusammenzubauen war, war Yuki jedenfalls Feuer und Flamme und sehr enttäuscht, dass wir viel zu schnell fertig waren. Obwohl sie den Drachen wirklich cool fand, hat sie angemerkt, dass wir das nächste Mal doch bitte ein größeres Klemmbaustein-Objekt erwerben könnten! Ich werde das mal an die Menschen weitergeben…

Natürlich wurde Yuki inzwischen auch von uns in unser (fast) aller liebstes sportliches Spiel Flussball eingewiesen. Wenig überraschend hat sie auch daran sehr viel Spaß, am liebsten spielt sie zusammen mit Bella als ihrem Reitplüschi. Die beiden sind ein fast so unschlagbares Team wie Mickey und Sirius.

Aber Yuki mag es nicht nur sportlich und spielerisch, sie genießt auch unsere häufig abendlich stattfindenden Drachen-Vorlesestunden, wo wir uns zusammen aufs Sofa oder eine Decke kuscheln und Saphira beim Vorlesen zuhören.

Wir sind jedenfalls sehr froh, dass du zu uns gekommen bist, liebe Yuki! Wir hoffen, ihr habt sie bereits genauso ins Herz geschlossen wie wir, denn natürlich wird sie jetzt auch ganz regulär und nicht nur heimlich und versteckt oder als irgendjemandes Vertretung auch auf dem Drachenblog auftauchen. Bei „Über uns“ hat sie sich ebenfalls bereits vorgestellt.

Plüschige Grüße von
eurer Ruby