Eine Plüschologin für die Drachenfamilie

Hallo ihr lieben plüschigen und unplüschigen Leserinnen und Leser,

heute möchte ich mal wieder die Gelegenheit nutzen und euch ein „neues“ Drachenfamilienmitglied vorstellen, das gar nicht mehr so neu ist, aber ihr wisst ja, wir sind mit der Vorstellung der neuen Drachenfamilienmitglieder etwas in Verzug…

Mein Drachen in Not – Radar hatte Alarm geschlagen, dass da mal wieder ein Drache schon seit längerem im Plüsch-Tierheim sitzt und einfach nicht adoptiert wird und da habe ich mir kurzerpfot die Kreditkarte unserer Mama Moni geschnappt und den Adoptionsprozess eingeleitet. Gespannt warteten wir also auf das Paket aus dem Plüschtierheim und die Freude war groß, als es endlich da war. Natürlich sind wir sofort alle hingestürmt…

Ich habe mir dann ein Messer geschnappt und den Karton geöffnet…

Und so konnten wir bald das Paket öffnen und den Drachen rauslassen, der, im Gegensatz zu unserer Yuki, auch genügend Platz im Karton hatte. Es handelte sich dabei um einen auf vier Pfoten laufenden Feuerdrachen mit einer großen Ähnlichkeit zu Paffina, die deshalb besonders interessiert guckte. Die Ähnlichkeit war aber wohl zufällig, die Beiden kannten sich nicht…

Ganz im Gegensatz zu anderen Drachenfamilienmitgliedern, denn kaum, dass der Drache aus dem Karton gestiegen war, guckten sowohl Ivy und Runa ganz interessiert und Ivy rief „Goldie?!“, während Runa „Auri?!“ rief…

Sehr mysteriös. Sie schienen die Drachin, wie ich aus Runas Ausruf schloss, also zu kennen. Aber Beide? Und warum unterschiedliche Namen? Hat sich eine von Beiden geirrt und das ist gar nicht der gemeinte Drache? Gibt es vielleicht einen Zwilling?

Da musste ich mich doch gleich mal erkundigen. Erstmal begrüßte ich den neuen Drachen, die sich als „Dr. Aurelia Morgenrot“ vorstellte. Wow, noch so ein gebildeter Drache… Wo Runas „Auri“ herkam, konnte ich mir daraus jetzt gerade noch ableiten. Aber wieso Ivy den Drachen „Goldie“ gerufen hat, erschloss sich mir nicht…

Eine Rückfrage später erklärte Ivy mir, dass sie Aurelia von ihrer Plüschi-Weltherrschafts-Bewegung kennt und dass diese schon damals den Namen „Aurelia Morgenrot“ etwas sperrig fand, weswegen sie von nahezu allen „Goldie“ gerufen wurde, weil „Aurelia“ „die Goldene“ bedeutet, abgeleitet vom lateinischen „aurum“, was „Gold“ heißt. Außerdem sei es ja auch manchmal erforderlich, dass drache verdeckt agiert, auch da war der Deckname wohl „Goldie“…

Runa fuhr anschließend fort, dass sie „Auri“ aus ihrer Zeit bei der Internationalen Drachennothilfe kennt. Denn Auri sei, erklärte sie, eine Plüschologin und Plüschotherapeutin und habe mit ihr in diversen Krisen-Interventionsteams zusammengearbeitet.

Tja, daraufhin musste ich erstmal fragen, wie wir sie denn nun nennen sollen? Sie erklärte daraufhin, dass sie es inzwischen bevorzuge, „Auri“ gerufen zu werden. Nachdem das geklärt war, erzählte sie uns noch ein bisschen mehr über sich. Dass sie eine Plüschologin ist, hatte Runa uns ja schon verraten. Sie hat sich zur Aufgabe gemacht, traumatisierten Plüschis zu helfen. Und außerdem sei sie in der Forschung im Bereich der Mensch-Plüschi-Interaktionen tätig und erforsche Faktoren, die eine gute Mensch-Plüschi-Bindung begünstigen. Und weil sie es nach diversen Einsätzen für die Internationale Drachen-Nothilfe jetzt erstmal etwas ruhiger angehen lassen wollte, hat sie sich selbst ins Plüsch-Tierheim eingeschleust und hoffte darauf, von einer netten Plüschi-Familie adoptiert zu werden. Insgeheim, so erzählte sie, habe sie sogar darauf spekuliert, dass genau das passiert, was auch passiert ist, nämlich dass mein Drachen in Not – Radar anschlägt und wir sie zu uns adoptieren.

Dabei wäre so viel Umstand ja gar nicht nötig gewesen, sie hätte sich ja auch wie Onyx direkt per Post zu uns schicken lassen oder wie Soleil einfach an unserer Tür klingeln können…

Während wir uns unterhalten hatten, hat Runa Rosa Bescheid gegeben, dass Auri zumindest früher gerne Cashew-Kerne gefuttert hat, ob sie da welche organisieren könnte. Und NATÜRLICH hatte Rosa in ihrem unerschöpflichen Vorratsschrank auch Cashew-Kerne drin, die sie anschließend Auri servierte, die bestätigte, dass das immer noch ihr Lieblingsfutter ist.

Da Auri ja keinen Zweifel daran gelassen hatte, dass sie gekommen ist, um zu bleiben, haben wir sie auch ganz schnell in unser Drachenfamilienleben integriert. Da es uns hier zum Glück relativ gut geht, war ihre plüschotherapeutische Expertise glücklicherweise weniger gefragt, auch wenn sie mir innerhalb kürzester Zeit ein Helfersyndrom attestiert hat. Nicht, dass sie mir damit was Neues erzählt hätte…

Auf grammatische Lektionen hat Ivy verzichtet, aber Sky hat es sich nicht nehmen lassen, ihre mathematischen Fähigkeiten auf die Probe zu stellen. Da stellte sich die nächste Überraschung heraus – Auri kannte Sky. Er war wohl ihr Tutor für ihren Kurs „Mathematik für Mediziner“ gewesen, konnte sich an sie aber nicht erinnern. Sie meinte aber, dass sie das nicht wundern würde, sie sei in dem Kurs gut klargekommen und habe sich meist still und unauffällig verhalten, da sei sie wohl nicht im Gedächtnis geblieben, was Sky einleuchtend fand. Er kürzte die Lektion dann jedenfalls deutlich ab, denn wer in dem Kurs problemlos durchgekommen sei, habe eine hinreichende mathematische Grundbildung, befand er…

Natürlich ist Auri dann auch bald unserer Oberflossenadmiralin Saphira in die Flossen gefallen und musste schon bald diverse Körper-Ertüchtigungsprogramme absolvieren, und als sie darüber ächzte, wurden ihre Argumente mit der Redewendung „ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“ ausgekontert. Da gingen ihr auch die Argumente aus und sie fügte sich ihrem Schicksal.

Aber natürlich haben wir sie auch in die schönen und unterhaltsamen Seiten unserer Drachenfamilie eingeführt – wir haben ihr Flussball erklärt und sie spielte binnen kürzester Zeit nicht nur begeistert mit, sondern stellte sich auch bereitwillig als Reitplüschi zu Verfügung…

Natürlich kam sie auch bald in den Genuss unserer Drachen-Vorlesestunde und auch sie bestätigte, was wir eigentlich schon lange wissen: Saphiras Vorlesestunden sind einfach drachtastisch.

Natürlich wurde sie auch vielfältig in verschiedene Spielrunden eingeführt und es stellte sich bald heraus, Spiele, in der alle gemeinsam gegen das Spiel spielen, findet sie toll. Kompetitive Spiele mag sie nicht. Aber das ist auch okay, es finden sich hier auch genug kooperative Spielrunden…

Während wir Auri also sukzessive in unser plüschiges Familienleben integrierten, hatte ich den Eindruck, dass Ivy Auri gegenüber irgendwie misstrauisch wurde. Irgendwann habe ich dann mitbekommen, wie sie Auri in einer ruhigen Minute beiseitegenommen und sie zur Rede gestellt hat: „Ich weiß, dass deine Forschungsaktivitäten Plüschi-Mensch-Interaktionen und sowas sind. Aber du bist hier bei meiner FAMILIE. Die sind keine Studienobjekte für deine Forschung. Wenn du also darauf spekuliert hast, sie als Studienobjekte einzuspannen, reist du besser wo anders hin, denn dafür steht meine Familie nicht zur Verfügung!“ Oha, das waren deutliche Worte von unserer Ivy, die eigentlich sehr locker ist, mit allen Plüschis gut auskommt und ja auch immer darauf bedacht ist, neue plüschige Kontakte zu knüpfen und zu erhalten.

Auri wirkte schon etwas vor den Kopf gestoßen, als sie entgegnete: „Ich weiß, dass ich dir für deine Plüschi-Weltherrschaftspläne da früher Analysen geliefert hatte und insofern kann ich deine Bedenken auch verstehen. Aber ich habe keine Hintergedanken und auch kein Interesse an „Studienobjekten“. Ich werde hier weder mit den Drachen noch mit den Menschen irgendwelche Studien starten. Dass die eine oder andere Beobachtung aber vielleicht in meine Forschungen einfließen, wird sich nicht verhindern lassen. Aber Runa nutzt die Erkenntnisse, die sie hier gewinnt, ja auch für weitere medizinische Therapien, Saphira und Chilli erproben ihre neuesten Anfeuerungsmethoden und Frosty und Onyx holen sich für ihre wissenschaftlichen Abhandlungen sicher auch den einen oder anderen Denkansatz von anderen Plüschis. Dass wir also alle unseren Interessen folgen und die unsere Forschungen und Handlungen beeinflussen, bleibt wohl nicht aus!“

Ivy, die ich so beschützend gar nicht kannte, schien einen Moment darüber zu sinnieren, bevor sie meinte: „Ja, ok, damit kann ich leben, aber ich werde dich bei Bedarf wieder an unsere Unterhaltung erinnern“! Daraufhin entgegnete Auri, dass sie damit auch leben könne und letztlich fielen sie einander in eine lange Umflügelung, in der ich meinte noch zu hören, wie Ivy murmelte „schön, dass du zu uns gekommen bist, Auri“.

Dem können wir anderen uns nur anschließen, schön, dass du zu uns gekommen bist, liebe Auri. Wir hoffen, ihr habt sie ebenso ins Herz geschlossen wie wir, denn natürlich wird sie jetzt auch präsenter hier auf dem Blog auftauchen, im Hintergrund war sie ja schon länger zu sehen… Und bei „Über uns“ hat sie sich natürlich auch bereits vorgestellt.

Plüschige Grüße von
eurer Ruby