Verstärkung für die Drachenfamilie

Hallo ihr lieben plüschigen und nicht-plüschigen Leserinnen und Leser,

wie ihr euch vielleicht noch erinnert, wurden zum vergangenen Weihnachtsfest gleich drei neue Drachenfamilienmitglieder adoptiert, die ich euch eigentlich auch bald vorstellen wollte. Aber erst mussten wir sie ja ein bisschen kennenlernen, dann gab es so viel anderes von Urlauben, Ausflügen und verschiedenen aktuellen Ereignissen wie Violettas Schlüpftag oder dem Drachenblog-Geburtstag zu berichten und inzwischen sind sie schon so sehr ein Teil der Drachenfamilie, dass ich fast vergessen hätte, sie euch vorzustellen.

Aber da es natürlich nicht geht, dass wir euch neue Drachenfamilienmitglieder nicht vorstellen, will ich das nun in den nächsten Wochen (ok, vermutlich werden es letztlich Monate…) nachholen.

Heute möchte ich euch Fleur vorstellen, die Steffen als Weihnachtsüberraschung für unsere Mama Moni bei einer Plüschi-Aufzuchtstation adoptiert hat. Weil es aber nicht so plüschi-freundlich ist, ein Plüschi in Papier einzuwickeln, bekam sie nur eine Schleife umgebunden.

Von der haben wir sie dann auch bald befreit und dabei auch direkt von ihr erfahren, dass sie Fleur heißt. Es wunderte mich zwar, dass sie schon einen Namen hatte, denn normalerweise bekommen Plüschis in Plüschi-Aufzuchtstationen keine Namen, aber für uns war es natürlich schön, dass sie sich uns direkt mit ihrem Namen vorstellen konnte.

Da Plüschis in Plüschi-Aufzuchtstationen selten abwechslungsreich und eigentlich nie nach eigenen Vorlieben verköstigt werden, galt es dann erst einmal herauszufinden, was Fleur gerne mag. Nachdem wir ihr verschiedene Sachen zum Kosten gegeben hatten, hatten wir immerhin schon rausgefunden, dass sie süße Sachen lieber mag als herzhafte Sachen, das grenzte das Ganze schon etwas ein. Diesen Erdbeerkuchen fand sie zwar ganz okay, aber nicht so wirklich lecker.

Violetta hat dann mal probeweise ganz selbstlos ihren Berliner mit Fleur geteilt. Den fand sie schon besser, aber ganz überzeugt war sie immer noch nicht.

Der Zufall wollte es dann so, dass unsere Mama Moni ausnahmsweise mal einen Donut gekauft hatte, den Fleur dann mit wenigen Bissen verspeiste und danach noch weitere Donuts wollte, die dann natürlich besorgt werden mussten. Damit war das mit dem Lieblingsessen wohl geklärt, denn davon abgesehen, dass Fleur seitdem tägliche ihre Ration Donuts bekommt, hat sie seitdem auch nichts anderes mehr gefunden, was ihr auch nur ähnlich gut geschmeckt hätte…

Da Fleur uns ja schon erzählt hatte wie sie heißt und was ihr wie gut schmeckt, war ja ziemlich offensichtlich, dass sie schon sprechen kann. Lesen konnte sie auch schon, wie Ivy feststellte, es fehlte ihr, wie Ivy sagte, nur noch ein wenig der grammatische Feinschliff und die Eloquenz im Plüschquamperfekt. Zumindest letztere hat Fleur dann noch von Ivy erlernt, ich fürchte, mit dem grammatischen Feinschliff kann die Mehrheit der Drachenfamilienmitglieder nicht dienen. Jedenfalls nicht so, dass Ivy es nicht noch als ausbaufähig betrachten würde…

Auch Sky, der ihr noch ein bisschen Mathe beibringen wollte, musste feststellen, dass sie die Grundlagen schon ziemlich gut beherrscht. Da wurde es meiner Meinung nach doch langsam mysteriös. Erst der schon vorhandene Name, dann die umfangreiche Bildung… Beides spricht nicht unbedingt für eine gewöhnliche Plüschi-Aufzuchtstation. Also entweder war das eine sehr elitäre Plüschi-Aufzuchtstation oder aber da steckt mehr dahinter…

Meine Mitdrachis waren dann noch hochmotiviert zu versuchen, Fleur für ihre liebsten Beschäftigungen zu begeistern. Aber weder konnte Eldur sie zum Backen begeistern…

… noch Flora zum Gärtnern. Sie guckte jedesmal höflich-interessiert, aber war dafür nicht zu begeistern.

Wofür sie zu begeistern ist, das stellte sich kurze Zeit später durch Zufall heraus. Als Steffen nämlich etwas programmierte und während er zu Mittag gegessen hat die Programmierumgebung an seinem PC offen gelassen hat, hat Fleur sich kurzerpfot an seinen PC gesetzt und das Programm mit sichtlicher Begeisterung fertig programmiert.

Noch mysteriöser. Denn ich kann euch sagen, programmieren auf diesem Niveau lernen Plüschis definitiv nicht in Plüschi-Aufzuchtstationen. Da wurde ich dann doch irgendwann ziemlich neugierig und habe Fleur gefragt, ob sie mir vielleicht ein wenig zu ihrer Geschichte erzählen kann. Das hat sie auch getan.

Sie erzählte mir, dass sie tatsächlich von einer Plüschi-Aufzuchtstation kommt, bei der sie schon vor längerem aus einem Ei geschlüpft war. Diese Plüschi-Aufzuchtstation, so berichtete sie, sei auch wirklich bemüht gewesen, ihre Plüschis zu fördern und in passende Familien zu vermitteln. Das hätte auch eigentlich immer geklappt, nur bei Fleur nicht. Der Adoptionsalgorithmus suchte bei jedem Adoptionsgesuch ein anderes Plüschi aus.

Zunächst war Fleur deshalb ziemlich geknickt, weil sie niemand adoptiert hat, aber dann hat sie beschlossen, ihr Schicksal selbst in die Pfoten zu nehmen und zu lernen, einen Algorithmus zu programmieren, der sie auch vermitteln würde. Die Inhaber der Plüschi-Aufzuchtstation unterstützte dieses Vorhaben, denn ein besserer Algorithmus würde ja auch der Plüschi-Aufzuchtstation nutzen. Und so lernte Fleur über Onlinekurse und Selbststudium programmieren und betreute dann den Adoptionsalgorithmus der Plüschi-Aufzuchtstation, inzwischen aber gar nicht mehr mit dem Wunsch, selbst adoptiert zu werden, denn sie fühlte sich dort sehr wohl und hatte zwischenzeitlich eine wunderbare Freundin gefunden, Bella, die ebenfalls in dieser Plüschi-Aufzuchtstation geschlüpft war.

Das änderte sich, als Bella von dem Adoptionsalgorithmus an die Kölner Plüschifamilie vermittelt wurde. Und obwohl Bella sich sehr freute, dass sie nun eine Familie bekommen würde, und Fleur sich auch für sie freute, waren sie beide sehr unglücklich, dass sich ihre Wege nun trennen würden, denn beiden war ziemlich klar, es wäre sehr unwahrscheinlich, dass Fleur auch noch in die Kölner Plüschifamilie adoptiert würde.

Gemeinsam sammelten die beiden also Informationen über die Kölner Plüschifamilie und deren Umfeld, und dabei kamen sie natürlich auch ganz schnell auf uns, die Drachenfamilie. Bella, die einige von uns zwischenzeitlich auch schon kennengelernt hatte, war überzeugt davon, wir würden Fleur aufnehmen. Nun stellte sich wohl nur noch die Frage, wie Fleur zu uns kommen sollte. Sie überlegte, ob sie es einfach wie Sky, Eldfjall oder Frosty machen soll, und einfach bei uns auftauchen. Auch überlegte sie, ob sie so tun soll, als sei sie ein Plüschi in Not, dass wir sie retten. Auch war sie wild entschlossen, den Adoptionsalgorithmus zu manipulieren, sollten die Menschen aus der Drachenfamilie einen weiteren Drachen adoptieren wollen.

Letztlich war es dann der Zufall, der ihr zur Hilfe kam, denn Fauchi und Päffchen hatten, unterstützt von Steffen (wegen der Geschäftsfähigkeit und so), in einschlägigen Plüschi-Kreisen verlauten lassen, dass sie gerne noch etwas plüschige Technik-Unterstützung hätten. Kost, Logis und Anschluss an die Drachenfamilie inklusive. Und das war die Gelegenheit, die Fleur ergriffen hat. Möglicherweise war es auch kein Zufall, dass sie diese „Stelleanzeige“ als Einzige zu sehen bekommen hat… Es war aber wohl auch der Grund, dass weder ich noch meine Mitdrachis etwas mitbekommen haben. Außer natürlich Fauchi und Päffchen und natürlich Steffen.

Aber um die Tarnung perfekt zu machen, haben Fauchi und Päffchen so getan, als wüssten sie von nichts und Steffen hat behauptet, er hätte Fleur ganz gewöhnlich in einer Plüschi-Aufzuchtstation adoptiert und als „Geschenk“ für die Mama Moni unter den Weihnachtsbaum gesetzt…

Als ich das gehört hatte, war ich erstmal doch ein wenig unzufrieden mit der Heimlichtuerei von Päffchen, Fauchi und Steffen, und wollte auch schon mit ihnen Schimpfen, aber dann wollte ich mich lieber freuen, dass Fleur den Weg zu uns gefunden hat und seitdem sämtliche technischen Geräte neu programmiert und so ihre Funktionsweise optimiert, wie hier zum Beispiel unseren Staubsaugroboter.

Natürlich kennt sie sich auch mit den verschiedenen Hardwarekomponenten aus und unterstützt auch hier Fauchi und Päfchen, wann immer es erforderlich ist, aber ihre Leidenschaft ist das Programmieren. Da sei sie, behauptet Fleur, auch viel besser drin als am Herumschrauben an irgendwelchen Computern…

Nachdem Fleur dann eine Weile bei uns war, haben wir sie natürlich immer mehr in unser Drachenfamilienleben eingebunden. Natürlich wurde sie in unser Drachenfamilienspiel Flussball nicht nur eingewiesen, sondern spielt das seitdem auch mit Begeisterung mit.

Auch bei anderen Spielen wird sie gerne mit einbezogen und stellt sich da sehr geschickt an.

Besonders liegen ihr Spiele, die strategisches Denken und Geschickt erfordern und Sky hat in ihr endlich für das eine oder andere Spiel eine ernstzunehmende „Gegnerin“ gefunden.

Natürlich ist Fleur zwischenzeitlich auch unserem Anfeuerdrachen Chilli in die Pfoten bzw. unserer Oberflossenadmiralin Saphira in die Flossen geraten und konnte sie um sportliche Ertüchtigung, hier die berüchtigte „Dragonplank“, nicht drücken.

Auch bei den Drachen-Vorlesestunden hört Fleur gerne zu. Es ist für sie natürlich etwas unpraktisch, dass sie nun mitten in der Geschichte eingestiegen ist (auch wenn IMMER NOCH KEINE Drachen aufgetaucht sind), aber sie meinte, das sei kein Problem. Sie habe sich kurzerpfot die vorangegangenen Bücher als Hörbücher organisiert und sich auf den aktuellen Stand gebracht.

Inzwischen ist Fleur jedenfalls voll in unsere Drachenfamilie integriert und aus dieser auch überhaupt nicht mehr wegzudenken. Ich hoffe, ihr lieben Leserinnen und Leser dort draußen, habt Fleur ebenfalls ins Herz geschlossen, denn natürlich wird sie hier zukünftig auch mit auf dem Blog auftauchen. Bzw. das auch weiterhin tun, aufmerksame Leserinnen und Leser haben Fleur nämlich eventuell schon an der einen oder anderen Stelle im Blog entdeckt. Jetzt ist sie jedenfalls auch offiziell Teil der Drachenfamilie und sie hat sich jetzt auch bei „Über uns“ vorgestellt.

Und wenn ihr euch jetzt fragt, wie es mit Bella und Fleur weiterging, so kann ich euch sagen, für die beiden gab es natürlich ein Happy End. Zwar wohnen sie nicht mehr zusammen, besuchen sich aber so oft wie möglich, und wann immer sie sich sehen, hängen sie so viel zusammen, dass die Menschen sie auch gerne mal „das doppelte Lottchen“ nennen. Dabei ist das natürlich unsinnig. Sie müssten sie wenn schon das „doppelte Bellchen“ oder meinetwegen auch das „doppelte Fleurchen“ nennen. Ich werde das bei nächster Gelegenheit vorschlagen!

Liebe Grüße von

Eurer Ruby

P.S. Und falls ihr euch nun wundert, wieso Fleur ihr Lieblingsfutter noch nicht kannte: Die Plüschi-Verpflegung in dieser Plüschi-Aufzuchtstation scheint noch Optimierungsbedarf zu haben 😉