Franklin Meilenlauf – die Anfeuerdrachen in Aktion
Hallo meine lieben plüschnasigen und nicht-plüschnasigen Leserinnen und Leser,
die Saphira und ich haben ja eine gar nicht mal so geheime Mission als Anfeuerdrachen und „motivieren“ mit gezieltem Feuereinsatz ausgewählte Menschen bei ihren Läufen in Wald und Feld. Auch so alles in allem ist der Kampf gegen die Faulplüschigkeit ja ein großes Anliegen von unserer Flossenadmiralin-Generalin-Oberfeldwebelin Saphira.
In den letzten Monaten (um nicht zu sagen Jahren!) beschränkten sich die Anfeueraktivitäten natürlich darauf, dass wir unsere lieben Menschen angefeuert haben, wenn sie alleine in Wald, Wiese, Feld, Dorf, Großstadtstraßen oder Kartoffelacker rumgerannt sind. Wegen diesem doofen Corona-Virus waren ja alle Laufveranstaltungen, wo unsere Menschen sonst gerne mal gestartet sind, abgesagt.
Jetzt war es endlich mal wieder so weit, dass unsere lieben Menschen an einem ganz echten, wirklich physisch auf einer festgelegten Laufstrecke stattfindenden Lauf, dem Franklin Meilenlauf in Mannheim, teilnehmen konnten. Planmäßig wollten eigentlich unsere Mama Moni und unser Onkel Alex starten. Unsere Mama Moni hat es allerdings kurz vorher mit einem Erkältungsinfekt (kein Corona!) so ausgeknockt, dass sie am Tag des Laufes noch nicht wieder in der Verfassung war zu laufen. Und auch wenn die Saphira öfter mal was von Faulplüschigkeit grummelte und ich mir auch nicht verkneifen konnte, sie als faule Socken zu bezeichnen – es war wohl besser, dass sie nicht gestartet ist. Schließlich wollen wir sie ganz bald wieder anfeuern können…
So jedenfalls war es nur unser Onkel Alex, den wir zum Lauf begleitet haben.
Hach, das war vielleicht schön, endlich mal wieder ein echter Start- und Zielbereich, wo sich die Läufer aufstellen, wo ein Countdown vor dem Start runterzählt, ein Startschuss fällt (oder, wie in diesem Falle jemand „und Schuss“ als Startschuss ansagt 😉) und sich eine Läufer“masse“ in Bewegung setzt. Natürlich waren wir da mit von der Partie und haben unseren lieben Onkel Alex angegrinst und ihm gewunken, als er an uns vorbeigerannt ist…
Nachdem der Läuferhaufen durch war, haben wir dann auch mal die Strecke geentert. Aber wir haben schnell festgestellt, für so kleine Drachis wie uns ist das nix. Die Saphira kann ja aufgrund ihrer Anatomie sowieso nicht rennen, nur schwimmen, und auch meine kurzen Beine machen mich nicht zu einem guten Läufer. Aber ich habe ja zum Glück Flügel und mit denen bekomme ich eine ganz ordentliche Geschwindigkeit hin. Bisher jedenfalls ist mir noch kein Mensch davongerannt. Zugegebenermaßen habe ich das mit am Anfeuern aber auch noch nicht bei irgendwelchen Läufern der Weltspitze versucht. Da müsste ich mich wohl zumindest etwas mehr anstrengen, um das Tempo zu halten…
Leider hatten wir heute von unserer Mama Moni ein ziemlich striktes Anfeuerungsverbot während des Laufs auferlegt bekommen. Saphira hätte da in Ermangelung von Wasser sowieso ihre Schwierigkeiten gehabt, aber auch ich durfte nicht. Ich glaube, die Mama Moni hatte zu viel Angst, dass ich möglicherweise gesehen werde und das dann möglicherweise zu Chaos auf der Veranstaltung führt. Nicht, dass ich nicht aufpassen würde, dass mich niemand sieht. Und nicht, dass wir nicht schon bei viel größeren Veranstaltungen „motiviert“ hätten.
Vielleicht muss sie sich erst wieder dran gewöhnen, unter so vielen Menschen zu sein. Das gab es ja jetzt länger nicht, weshalb sie da jetzt vielleicht etwas vorsichtiger war. Uns über ein klares Verbot von ihr hinwegsetzen wollten wir dann jedenfalls auch nicht, deshalb haben wir uns dann, wenn auch etwas murrend, nicht auf den Weg gemacht, sondern haben stattdessen das Gelände noch etwas erkundet. Dabei habe ich diese Book Box gefunden. Hallo?! Das ist eine Laufveranstaltung, kein Lesekreis! Man kann der ganzen Sache allerdings zugutehalten, die Book Box war nicht wirklich frequentiert, um nicht zu sagen, da war niemand. Was auch dran gelegen haben könnte, dass sie in einem abgesperrten Bereich stand…
Während ich also fliegend ein wenig das Gelände erkundet hatte, hat Saphira es sich auf einem der Zuschauerpodeste gemütlich gemacht und von da die Lage beobachtet. Sie war ja leider in Ermangelung von Wasser nicht so mobil. Diese Podeste sind auch ziemlich cool, dafür wurden alte Straßenschilder verwertet.
Anschließend sind wir vom Zieleinlauf ein Stück der Strecke gefolgt und haben dieses Schild gefunden. Wäre ja schon cool gewesen, wenn unsere Menschen einen Halbmarathon gerannt wären. Bei denen hat aber die Faulplüschigkeit dominiert, sie waren beide nur für den 6-Meilen(=10 km)-Lauf angemeldet. Faule Socken sind das. Die paar Kilometer mehr hätten sie ruhig auch noch rennen können. Naja, zumindest der Onkel Alex. Die Mama Moni wäre heute wohl auch bei den 10 km im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke geblieben. Und das wollen wir dann trotz allem Kampf der Faulplüschigkeit, dem wir uns verschrieben haben, doch nicht. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben Mama Moni, dass das mal klar ist!
Nachdem dann eine halbe Stunde verstrichen war, waren wir ja der Meinung, langsam könnte unser Onkel Alex mal angerannt kommen. Sein Live-Lauf-Status, den wir auf dem Smartphone unserer Mama Moni verfolgen konnten, sowie die angekündigte Zielzeit von einer Stunde, auf die unsere Mama Moni uns dann hingewiesen hat, sagten uns aber, das wird wohl eher nix. Der ist schon eine ganz schön lahme Schnecke. Bisschen mehr beeilen hätte er sich ja schon können! Aber wir müssen ihm zugutehalten, der erste Läufer kam nach etwas mehr als 37 Minuten ins Ziel. Ein BISSCHEN optimistisch war unsere Erwartungshaltung nach einer halben Stunde also vielleicht schon…
Tja, dann haben wir es uns eben erstmal eine Weile gemütlich gemacht. So ein Anfeuerdrachen-Dasein ist schon echt anstrengend, da muss man sich auch mal ausruhen. Vor allem, wenn von dem Anzufeuernden weit und breit nichts zu sehen ist und man sich nicht zu ihm hinbegeben darf, um ihn zu etwas schnellerem Tempo zu motivieren…
Als dann die volle Stunde nahte, haben wir uns dann nahe des Zieleinlaufs an der Strecke postiert, um unseren Onkel Alex wenigstens gebührend in Empfang zu nehmen und ihm noch einen kleinen Motivationsschub für die letzten paar hundert Meter mitzugeben. Er kam dann auch recht bald. Nicht, dass unsere begleitenden Menschen nicht beinahe erstmal noch ganz enthusiastisch den Falschen angefeuert hätten :D. Zum Glück haben WIR das rechtzeitig gemerkt, denn einem wildfremden Menschen den Po anzukokeln, das hätte möglicherweise doch zu kleinen Problemen geführt…
Nach 1:02:56 ist unser Onkel Alex dann im Ziel angekommen und da gab es für ihn natürlich auch eine Medaille. Klar, dass erstmal wir uns die gegriffen haben, denn eigentlich sind ja vor allem wir diejenigen, die sie verdient haben, finden wir. Schließlich haben wir den Onkel Alex vorher wochen- und monatelang regelmäßig durch den Wald gescheucht, dass er für den Lauf fit ist.
Okay, Onkel Alex, du hast sie auch verdient! Wir sind stolz auf dich! Auch wenn du natürlich trotzdem eine faulplüschige lahme Socke bist (du hättest ja auch schon nach 37 Minuten im Ziel sein können!), hast du es gut gemacht und wir haben uns sehr gefreut, dabei sein und dich wenigstens beim Start und im Zieleinlauf mal wieder bei einem ganz echten Laufevent anfeuern zu dürfen.
Und ja, der Onkel Alex ist wirklich gerannt. Und noch ein paar hundert andere Menschen, verteilt auf den 10-km-Lauf und den Halbmarathon. Aber weil wir ja hier die no-human-Policy auf unserem Blog haben, haben wir natürlich alle Fotos so gemacht, dass keine Menschen zu sehen sind. Aber sie waren da! Wirklich! Ihr könnt ja mal hier gucken, vielleicht tauchen da bald noch ein paar Beweisfotos auf!
Feurige Grüße von
Chilli (+ Saphira)
6 Comments
Tante T
Lieber Chilli, liebe Saphira,
danke für den tollen Ausflug heute. Ich hatte richtig viel Spaß dabei, die Laufwelt durch eure Augen zu sehen <3
Und richtet Eldur und Rosa auch nochmal vielen Dank für den leckeren Einhornkuchen aus! Das habt ihr super gemacht.
Schlaft gut und passt auf, dass eure Mama M schnell wieder fit wird,
Tante T <3
Chilli
Liebe Tante T,
es freut uns sehr, dass du Spaß daran hattest, die Laufwelt durch unsere Augen zu sehen! Wir hatten auch ganz viel Spaß dabei, endlich mal wieder bei einem richtigen Laufevent anfeuern zu können, auch wenn die Spaßbremse Mama Moni uns den Onkel A ruhig richtig hätte anfeuern lassen dürfen! Wir hätten schon aufgepasst, dass uns niemand sieht. Und dass wir den Richtigen anfeuern!
Eldur und Rosa haben wir deinen Dank ausgerichtet. Eldur wollte gleich losziehen und den nächsten Kuchen backen. Der ist schon ein bisschen backwütig, Ruby hatte ihre liebe Mühe ihn davon abzuhalten…
Auf unsere Mama Moni passen wir natürlich auf, aber wir haben leider auch nicht alles in der Pfote. Inzwischen geht es ihr zum Glück wieder etwas besser!
Feurig-motivierende Grüße von
Chilli + Saphira
Steffen
Das auf Mama Moni aufpassen hat nicht so gut geklappt, sie geht halt leider, obwohl krank, trotzdem arbeiten 🙁
Hättet ihr da nicht was machen können Drachis? Notfalls ins Bett mit der Kuscheldecke fesseln?
Ansonsten finde ich es auch schön, dass langsam wieder Events anfangen dürfen, wie auch das Laufen – wenn es auch nicht meine Lieblingsdiszipli ist. Vielleicht bin ich da schon zu faulplüschig XD
Aber vielleicht konntet ihr da ja ein paar gute Lauftricks abgucken und könnt jetzt Mama Moni (wenn sie denn endlich wieder gesund ist) oder Onkel A noch besser anfeuern? Ja? Perfekt 🙂
MFG
Steffen
Chilli
Hallo Steffen,
leider haben wir das mit dem Aufpassen nicht vollends in der Pfote, und nein, wir können die Mama Moni nicht mit der Kuscheldecke ans Bett fesseln! Ihr geht es zum Glück inzwischen aber auch besser!
Du bist definitiv zu faulplüschig, so wie alle unsere Menschen! Aber dass wieder Laufevents sind, ist trotzdem toll <3 Und hilft vielleicht auch ein bisschen gegen die menschliceh Faulplüschigkeit!
Lauftricks abgucken konnten wir uns leider nicht, wir durften ja nicht so weit vom Start/Zielbereich weg. Und da haben wir eher festgestellt, dass es beeindrucend ist, mit welchem absonderlichen Fußgeschlenker manche Leute ein Tempo hinbekommen, von dem unsere Mama Moni nur träumen kann. Wir glaube aber trotzdem, dass die Mama Moni damit nicht anfangen sollte... Wir müssen wohl andere Wege finden, bei ihr eine Temposteigerung zu erzielen...
Liebe Grüße,
Chilli + Saphira
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