Die Drachen wandern bei Klingenmünster
Hallo ihr lieben plüschigen und nicht-plüschigen Leserinnen und Leser,
kürzlich haben wir Drachis einen Wanderausflug in den Pfälzerwald gemacht. Eigentlich wollten wir die Tour schon zum Tag des Wanderns (der wäre am 14. Mai gewesen) machen, wir sind auch zum Startpunkt gefahren, nur um dort von einem derartigen Regenguss überrascht zu werden, dass unsere Mama Moni beschlossen hat, dass wir ungewanderter Dinge wieder umkehren. Sie war dann auch nicht zu erweichen, es an dem Tag nochmal zu probieren. Auch die folgenden Tage waren ihr zu ungemütlich und wechselhaft, aber am Pfingstwochenende hat sie sich dann bereit erklärt, einen neuen Versuch zu starten.
Zunächst war aber die Frage zu klären, welcher Drache mitdarf. Dass ich als Burgendrache mitdarf, war natürlich klar. Mama Moni hat gesagt sie würde maximal drei Drachen mitnehmen, ich könne mir also noch zwei drachige Begleiter raussuchen. Also habe ich beschlossen, dass Sirius und Grünling mitkommen sollen. Das sind sonst zwei so Stubenhockerdrachen, der eine vor der Nähmaschine, der andere vorm PC, dass es ihnen ganz guttut, mal rauszukommen, fand ich. Es benötigte dann trotzdem noch etwas Überredungskünste (und vollen Plüschpfoteneinsatz!), um sie in den Rucksack zu befördern.
Los ging die Tour an der Burg Landeck bei Klingenmünster. Leider durften wir nicht rein, was besonders mich als Burgdrache natürlich ziemlich enttäuscht hat. Ich hätte das alte Gemäuer gerne erkundet, aber die Mama Moni hat auch nicht erlaubt, dass ich einfach die Burgmauer überfliege und mich etwas umschaue…
Wir sind also losgewandert, natürlich ging es erstmal den Berg hoch und weil der Sirius ja keine Flügel hat, sind wir mit ihm mitgelaufen. Und wer sich jetzt wundert, warum auf dem Bild plötzlich vier Drachen zu sehen sind, obwohl die Mama Moni die Mitnahmezahl der Drachen auf drei begrenzt hatte: Paffina ist kurz vor Abfahrt heimlich noch mit in den Rucksack gekrabbelt, weil sie hoffte, einen Schatz zu finden. Sie ist ja nicht so groß und schwer, das ist der Mama Moni deshalb auch erst aufgefallen, als sie uns dort aus dem Rucksack rausgelassen hat und dann hat sie Paffina natürlich auch nicht alleine wieder zurückgeschickt…
Wie Grünling während des Aufstiegs feststellte, tragen auch dort manche Bäume Startnummern, nicht nur in unserer Zweitheimat, wo Chilli ja häufiger unsere Mama Moni anfeuert und auch schon startnummerntragende Bäume gefunden hat (wo wir leider noch nicht herausgefunden haben, weshalb sie diese Nummern tatsächlich tragen).
Nachdem der erste längere Anstieg geschafft war, brauchten wir erstmal eine Pause. Gut, dass da eine Bank stand, auf der wir uns kurz ausruhen konnten. Nur mit der Aussicht, das hat da irgendwie nicht so gut geklappt, wir haben quasi nur Bäume gesehen…
Natürlich hat es uns aber auch nicht lange auf unserer Bank gehalten und wir haben den umliegenden Wald erkundet. Da haben wir auch diesen aus Ästen errichteten Unterschlupf entdeckt. Ganz regendicht wäre er wohl nicht gewesen, aber ansonsten sehr nett für kleine Plüschdrachen und die Mama Moni hätte notfalls auch noch mit reingepasst. Schatz war sehr zu Paffinas Leidwesen aber leider keiner drin.
Sie hat dann auch gefühlt unter jeden Stein…
… und in jede sonstwie nach Schatzversteck aussehende Höhlung geguckt, aber es war weit und breit kein Schatz zu finden…
Dafür haben wir auf unserem weiteren Weg einen echt tollen Drachenthron gefunden! Der hätte uns ja auch als standesgemäße Sitzgelegenheit für unser Zuhause gefallen, allerdings war der an einem noch fest verwurzelten Baum dran und den wollten wir dann doch nicht ausgraben. Außerdem wäre er, selbst wenn unsere Menschen mit angepackt hätten, wohl auch etwas zu schwer zu transportieren gewesen…
Schließlich kamen wir an unserem ersten Etappenziel an, dem Weißen Fels. Das ist ein Aussichtspunkt, an dem man wirklich einen schönen Blick hat. Nur warum der so heißt, weiß ich leider nicht. Weiße Felsen oder auch nur einen einzigen konnten wir Drachis nirgends entdecken. Dafür konnten wir ein bisschen die Aussicht genießen und unsere Pfoten ausruhen.
Sirius wurde schließlich etwas übermütig und hüpfte auf das Geländer, um noch eine bessere Aussicht zu haben. Das fand unsere Mama Moni nicht so witzig, vor allem weil Sirius ja keine Flügel hat und wenn er abgerutscht wäre, hätte er ja nicht einfach wieder hochflattern können. Zum Glück ist aber nichts passiert und Sirius ist wohlbehalten zu uns zurückgekommen.
Unser nächstes Etappenziel war die Röxelquelle, ebenfalls ein schönes Plätzchen, wo sich Menschen noch ein bisschen erholen und erfrischen können, denn dann geht es erstmal lange bergauf. Also, das wussten unsere Menschen da natürlich noch nicht, wir aber schon. Erstmal haben wir jedenfalls dort ein wenig pausiert.
Sirius, als Landwasserdrache nicht so wasserscheu wie Paffina und ich, hat sogar ein paar Schlucke aus dem Rinnsal der Quelle genommen und das Wasser für angenehm erfrischend befunden. Ich wollte es trotzdem nicht probieren und die anderen auch nicht.
Da wir ja schon wussten, dass es jetzt erstmal eine ganze Weile bergauf geht, haben wir es uns wieder im Rucksack bequem gemacht, natürlich so, dass wir rausgucken konnten. Da hätte unsere Mama Moni ja schon stutzig werden können bezüglich des nächsten Streckenabschnitts, erstmal hat sie sich wohl aber nix dabei gedacht. Nachdem sie ein Stück gelaufen waren, war ihr allerdings alles klar. Wir waren sehr zufrieden, dass wir nicht laufen mussten und konnten es uns nicht verkneifen, die Mama Moni öfter mal mit einem „hüa, Gaul“ zu motivieren. Ich glaube, während sie da die Steigung hochkeuchte, fand sie das nicht so lustig. Dabei hatte sie ja noch Glück, im Gegensatz zu Chilli hat niemand von uns sie angefeuert. Dabei hätten wir womöglich noch den Rucksack abgefackelt und dann doch laufen müssen…
100 Meter vor erreichen des Martinsturms gab es nochmal ein nettes Plätzchen zum Rasten. Unseretwegen hätte unser Gau… äääähm… unsere Mama Moni ja die paar Meter nun auch noch laufen können, aber sie wollte da erst noch kurz pausieren und ein bisschen gucken. Nunja, wir sind ja keine Undrachen, sie durfte pausieren, und wir haben uns auch noch ein bisschen umgesehen. Paffina vermutete hier drin zum Beispiel schon wieder einen Schatz, aber obwohl sie so weit es ging in diesen Hohlraum reinkrabbelte, es war keiner drin…
Anschließend genossen wir noch ein wenig die Aussicht in die eine Richtung…
… und ließen uns dann, während wir auf unsere Menschen warteten, mit Blick in die andere Richtung noch ein bisschen ein Lüftchen um unsere Plüschnasen wehen. Wir waren ja überzeugt, wenn der Martinsturm nur 100 Meter weg ist, müsste man ihn von unserem Punkt aus schon sehen, wir guckten auch in die richtige Richtung, aber gesehen haben wir ihn nicht…
Als es dann weiterging, beschlossen wir, das letzte Stück dann wieder selbst zu laufen.
Nach einem kurzen Marsch kamen wir dann auch am Martinsturm an.
Natürlich sind wir auch hochgestiegen und haben die Aussicht genossen. Also, ihr wisst ja, wie das läuft, die Mama Moni trägt uns im Rucksack hoch und oben angekommen steigen wir aus, um die Aussicht zu genießen…
Als die Mama Moni mal kurz nicht hingeguckt hat, sind wir auf das Geländer gehüpft, um noch besser gucken zu können (sie hatte uns das wegen Absturzgefahr auf dem schmalen Holzbalken nämlich verboten). Ist aber nix passiert!
Kaum waren wir wieder runter vom Turm, hat Paffina uns zu diesen beiden Steinsäulen geschleift. Das sei jetzt bestimmt ein magisches Portal, nachdem sich die zwei Steinsäulen, die sie vor einer Weile auf dem Drachenmädchenausflug entdeckt hatten, tatsächlich als nur zwei Steinsäulen herausgestellt hatten. Bevor wir allerdings zwischen diesen Steinsäulen hindurchtreten konnten, mussten wir den Durchgang für eine Gruppe Mountainbiker frei machen, die uns für Dinos gehalten haben, aber sonst soweit ganz nett waren. Nunja, Dinos und Drachen, das kann man ja optisch schon mal verwechseln, wenn man sich nicht so auskennt.
Die Mountainbiker waren offensichtlich, nachdem sie zwischen den beiden Steinsäulen durchgefahren waren, noch da, weshalb ich vermutete, dass es wohl kein Portal ist, aber Paffina war für diese Argumentation nicht zu haben, wir mussten auch dazwischen durchlaufen. Natürlich sind auch wir einfach auf der anderen Seite der Steinsäulen rausgekommen und nicht irgendwo in einer Parallelwelt oder einer anderen Zeit, sehr zur Enttäuschung von Paffina…
Vom Martinsturm ging es dann erstmal wieder auf den Hauptweg zurück und nachdem wir zuvor verschiedenen Wegmarkierungen gefolgt waren, konnten wir für den Rest der Etappe den Markierungen des Burgenwegs folgen.
Eine kleine Hütte auf dem Weg lädt natürlich zum Erkunden ein, aber einen Schatz haben wir auch da nicht gefunden…
Vom „Heidenschuh“, einer Höhenburg aus dem 8./9. Jahrhundert, ist außer ein paar aufgeschichteten Steinresten auch nicht mehr viel zu sehen… Fand ich etwas enttäuschend, ein bisschen mehr dürfte für meinen Geschmack von den Burgen oder Schlössern schon noch da sein, wenn wir da vorbeikommen…
Wir sind dem Weg also weiter gefolgt und kamen kurz darauf zu einem halb umgestürzten Baum, der quer über den Weg ragte. Klar, dass wir da ein bisschen drauf rumgeklettert sind!
Kurz danach kam wieder ein Aussichtspunkt, der uns allerdings wieder nicht viel mehr als den Anblick auf Bäume bot. Und nachdem wir zu diesem Zeitpunkt schon mehrere Stunden im Wald unterwegs gewesen waren, kann ich euch versichern, wir hatten bis dahin schon einige Bäume gesehen! Spannend hingegen war das Zusammentreffen mit anderen Wanderern, die Sirius für das Urmel hielten. Nun weiß ich nicht genau, was für ein Wesen das Urmel ist, die beleseneren unter uns Drachen dachten, es wäre ein Dino. Laut Wikipedia hält der Professor in der Urmel-Buchreihe das Urmel wohl für ein Wesen, das in der Evolution zwischen Dinos und Säugetieren steht. Ein Drache ist es jedenfalls scheinbar nicht…
Kurz darauf folgte dieser mit Bäumen übersäte Weg. Chilli wäre jetzt vermutlich selig gewesen, unsere Mama Moni da drüber hüpfen zu lassen, aber weil sie ja uns im Rucksack hatte und wir nicht so durchgeschüttelt werden wollten, durfte sie da ganz normal entlanggehen und auch einfach über die Baumstämme drübersteigen.
Als nächstes Etappenziel auf unserer Tour sollte ja die Burgruine Schlössel kommen. Aber das hier war sie wohl nicht, obwohl sich da beim Aufbau jemand echt Mühe gegeben hat!
Paffina hoffte natürlich auch hier auf einen Schatzfundort…
Ich bin dann extra nochmal in das Türmchen reingekrabbelt, aber es war kein Schatz drin…
Kurz darauf entdeckte ich allerdings dann auch den Wegweiser zu Burg Schlössel.
Das ist zwar auch eine Ruine, aber davon steht wenigstens noch etwas mehr…
Wir haben die Ruine dann noch ein bisschen erkundet (kein Schatz zu finden!), durften uns aber leider nicht so lange aufhalten. Denn während wir bei sonnigem Wetter gestartet waren, hatte es sich im Verlauf der Tour zunehmend zugezogen und auch der Wind hatte aufgefrischt, sodass unsere Mama Moni fürchtete, wir würden die Tour nicht mehr trocken beenden… Sie trieb uns deshalb ein wenig zur Eile an…
Nach Burg Schlössl ging es dann eine ganze Weile über relativ steile, ziemlich kurvige und schmale Wege bergab. Deshalb sind wir dann auch relativ bald wieder in den Rucksack von der Mama Moni eingestiegen und haben uns das letzte Stück tragen lassen. Nachdem Paffina dann zwischenzeitlich sogar einmal aus dem Rucksack gefallen war, hat unsere Mama Moni dann auch beschlossen, den Rucksack ganz zuzumachen, sodass wir nicht mehr rausgucken konnten. Erst fanden wir das doof, aber nachdem es dann auf dem letzten Stück tatsächlich noch angefangen hat zu tröpfeln, fanden wir das doch ganz okay. Richtig nass geworden sind aber auch unsere Menschen glücklicherweise nicht, sie kamen genau rechtzeitig wieder am Parkplatz an, und hatten, als der Regen stärker wurde, für die Rückfahrt ja dann ein Autodach über dem Kopf …
Auch wenn es ruhig mehr Burgen und mehr Schätze hätten sein dürfen, war es aber doch insgesamt ein schöner Ausflug! Habt ihr an Pfingsten auch was Schönes unternommen?
Liebe Grüße von
Flämmchen (der heute vom vielen Laufen ein wenig seine Pfoten spürt)
5 Comments
Steffen
Huhu Flämmchen!
Das klingt ja nach einer tollen Wanderung – insbesondere, wenn man oder drache die meiste Zeit getragen wird 😀
Wie wär es damit, dass ihr mich den Berg hoch tragt und dann segeln wir gemeinsam herunter?
Ich bin zu schwer? Schade …
Dass die Burgen entweder kaputt waren oder zu, ist natürlich doof.
Schade auch, dass es keinen Schatz gab, nicht einmal einen kleinen …
Hätte da nicht eine nette Person mal schnell einen kleinen Schatz verstecken können?
Vielleicht gib es ja bald eine Schatzsuche?
MFG
Steffen
Flaemmchen
Hallo Steffen,
ja, die Wanderung war wirklich toll und dass unsere Mama Moni uns Teile der Strecke getragen hat, war wirklich praktisch!
Du bist aber definitiv zu schwer, um getragen zu werden, sowohl von uns als auch von unserer Mama Moni!
Das mit den Burgen war nicht so geschickt, aber ich habe gehört, im Pfälzerwald stehen noch ganz viele Burgen rum. Da sind bestimmt welche dabei, die irgendwann auch wieder offen sind und auch nicht kaputt…
Schatz hat leider niemand versteckt, aber du kannst das beim nächsten Mal gerne übernehmen, ich weiß von einem kleinen Drachenmädchen, die sich da besonders freut!
Auch eine Schatzsuche darfst du für uns gerne organisieren, da freuen wir uns auch!
Liebe Grüße,
Flämmchen
Dragons on Tour
Hallo liebe Drachen,
Da ging es euch wie uns. Frauchen wollte seit Tagen die nächste Etappe vom Burgensteig in Angriff nehmen, aber immer sah es nach Regen aus. Am Pfingstmontag sind wir dann aber doch los in der Hoffnung, dass es nicht regnet und wir hatten tatsächlich Glück. Nicht so mit den Burgen. Wir haben uns so auf die Burgen gefreut, aber bisher waren alle noch geschlossen. Doofes Corona! Aber wir haben ja noch ein paar Etappen vor uns.
Flaemmchen
Hallo ihr lieben Reisedrachen,
ist ja echt ärgerlich, dass ihr eure Burgensteig-Wanderung immer wieder verschieben musstet. Aber das Wetter soll ja jetzt besser werden, da habt ihr dann hoffentlich bessere Chancen! Und wenn die Zahlen noch weiter fallen, dann klappt das hoffentlich auch mit den Burgen wieder! Ich drücke uns die Pfoten!
Liebe Grüße,
Flämmchen
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