Urlaub

Unser Islandurlaub – Teil 2: Wanderung ins Reykjadalur und Erkundung eines Lavatunnels

Was bisher geschah:

Unser Islandurlaub – Teil 1: Anreise und erste Abenteuer

Hallo ihr lieben plüschigen und unplüschigen Leserinnen und Leser,

da Bella gestern drauf geachtet hat, dass alle Rolläden und Vorhänge geschlossen sind und weil unsere Menschen nach der sehr kurzen vorherigen Nacht wohl auch echt müde waren, haben sie sich für heute keinen Wecker gestellt, so dass ich schon etwas Sorge hatte, ob sie wohl den halben Tag verschlafen, aber diese Sorge war unbegründet, es war sogar noch relativ früh, als sie aufgestanden sind – das  war allerdings vielleicht auch der Zeitverschiebung geschuldet. Nach dem Frühstück wurden im Hinblick auf das zu erwartende Wetter dann erstmal eifrig Pläne geschmiedet und andere wieder verworfen – letztendlich wurde entschieden, dass vormittags gewandert und nachmittags ein Lavatunnel besucht wird.

Leider nieselte es leicht, als die Menschen das Haus verlassen haben, aber nun war der Plan gefasst und es wurde beschlossen, wenn es nicht stärker wird, halten sie an ihre Plan mit der Wanderung fest. Für mich war das auch nicht so schlimm, ich kenne nicht nur von unserem Irlandurlaub viel Wasser von oben, als Eisdrachenmädchen bin ich gegenüber Feuchtigkeit und Kälte auch robuster. Bella und Violetta finden das blöder, haben aber trotzdem kaum gemotzt.

Erstmal ging es mit dem Auto die drei Kilometer zum Startpunkt der Wanderung, das wollten die Menschen nämlich nicht wandern, um bei dem Nieselregen nicht schon durchweicht überhaupt erst am Startpunkt der Wanderung anzukommen. Dort standen auch schon relativ viele Autos – unsere Menschen waren also bei weitem nicht die Einzigen, die die Idee mit der Wanderung hatten. Kaum vorstellbar, was da wohl los ist, wenn das Wetter richtig gut ist. Steffen hat für unseren Drachenkreuzer allerdings noch einen Platz gefunden und so konnten wir dann auch bald loswandern.

Start der Wanderung in Reykjadalur

Die Wanderung war übrigens in Reykjadalur, was frei übersetzt sowas wie „Rauchendes Tal“ bedeutet und der Name war bereits zu Beginn der Wanderung Programm.

Dampfende Flüsse

Auf dem ersten Wegstück, auf dem es nur bergauf ging, dampfte der Berg an vielen Stellen und und es gab dampfende Flüsse mit warmem Wasser und blubbernde Schlammtümpel. Auch der Boden unter den Pfoten war stellenweise richtig warm. Das mussten wir uns natürlich alles ganz genau angucken.

Ausblick nach unten

Ich glaube der Mama Moni war auch ganz recht, dass wir immer wieder zu Gucken stehen bleiben wollten, dass sie auch mal verschnaufen konnte…

Pause auf einem Stein

Übrigens erwecken wir echt Interesse, wo wir hinkommen, heute hat eine junge Frau gefragt, ob sie ein Foto von und auch mit uns machen darf, als wir auf einem Felsen ein Päuschen gemacht haben, und auch gestern, als wir auf der Regenbogen-Fußgängerzone saßen, war der Papa Steffen nicht der Einzige, der uns fotografiert hat.

Djúpagilsfoss im Nebel

Der nächste Abschnitt des Weges führte uns uns an einer Schlucht entlang, durch die ein Fluss floss. Außerdem hätte drache im Verlauf des Weges einen Wasserfall sehen können, den Djúpagilsfoss. Da es aber leider so neblig war, war weder von den tollen Aussichten noch von dem Wasserfall viel zu sehen.

Dann folgte der Abstieg ins Tal, wobei es natürlich nicht immer nur bergab ging, aber zumindest in der Tendenz.

Am Fluss entlang im Reykjadalur

Dort folgten wir dann erstmal lange Zeit einem Fluss, der irgendwie auch unser Ziel war. Durch die geothermalen Aktivitäten in dem Gebiet ist der Fluss nämlich in einem Teil seines Laufes so warm, dass mensch (und wohl auch drache, wenn drache das möchte, mochte von unser aber niemand, Saphira ist ja nicht mit dabei) sich da bequem in den Fluss reinsetzen kann.

Nebel im Reykjadalur

Das findet unsere Mama Moni eine lustige Sache, sie hat das nämlich vor vielen Jahren, noch bevor irgendwelche Drachen bei ihr gelebt haben, als sie schonmal in Island war, dort nämlich schonmal gemacht und wollte das jetzt mit dem Papa Steffen (und uns, aber wie gesagt, wir wollten uns alle nicht in einen Fluss setzen, schlimm genug, dass uns nach dem Urlaub die Waschmaschine droht…) nochmal machen. Vor elf Jahren war das aber eher ein Geheimtipp, während jetzt wie gesagt fast Menschenmassen sich da auf den Weg gemacht haben…

Luna hat einen Drachen entdeckt

Erstmal mussten wir allerdings durch das Tal wandern und als ich so meine Blicke habe schweifen lassen, war ich mir sicher, dass ich auf einem Felsen in dem Fluss einen Drachen habe sitzen sehen.

Kein Drache mehr da

Das wollte ich mir näher anschauen, aber bis ich hingeflattert war, war da kein Drache mehr. Violetta und Bella haben auch keinen Drachen gesehen und die Menschen auch nicht. Deshalb wurde schon besorgt vermutet, ob ich wohl die isländische Nougatschokolade nicht vertrage, dass ich halluziniere. Aber ich habe nicht halluziniert, ich bin mir sicher, da war wirklich ein Drache. Leider hat sich dieses Mysterium dann aber auch erstmal nicht lösen lassen, und so ging es dann erstmal weiter den Fluss entlang.

Irgendwann kamen dann auch Holzstege und einfache Sichtschutzwände, hinter denen Menschen sich umziehen konnten und auch die ersten Menschen saßen und lagen im Fluss. Unsere Menschen hatten natürlich auch Badeklamotten an und Handtücher im Rucksack, also haben sie sich ihrer Klamotten entledigt und sich ebenfalls für eine Weile in den Fluss gesetzt/gelegt. Leider war der allerdings relativ flach, als unsere Mama Moni da vor 11 Jahren war, gab es da Wasserbecken, in denen mensch richtig drinsitzen konnte, das gab es jetzt nicht mehr (oder die Menschen sind nicht weit genug gewandert).

Nachdem die Menschen sich genug warm gewässert haben, ist erst die Mama Moni aus dem Fluss gestiegen und hat sich wieder angezogen und etwas später auch der Steffen und dann haben wir uns auf den Rückweg gemacht. Natürlich habe ich die ganze Zeit nach dem graublauen Drachen Ausschau gehalten, den ich gesehen habe, aber er ist nicht nochmal aufgetaucht…

Djupagilsfoss in kaum noch Nebel

Das rückte allerdings auch etwas in den Hintergrund, als wir das Tal selbst wieder verlassen hatten und wieder an der Schlucht entlangwanderten. Zwischenzeitlich hatte es nämlich nicht nur aufgehört zu regnen, sondern auch der Nebel hing nicht mehr so tief, so dass wir einen wunderbaren Ausblick auf den Djupagilsfoss und auch in die Schlucht mit dem Fluss hatten.

Fluss und Landschaft

Natürlich mussten wir da erstmal einige Ausblicke genießen, für den Gescmack von der Mama Moni möglicherweise manchmal auch mit dem Steffen etwas zu nah an der Felskante…

An den blubbernden Pfützen und Schlammtümpeln sind wir natürlich auch wieder vorbeigekommen, haben uns die beim Abstieg aber nicht mehr so intensiv angeguckt, denn so sehr ändert sich da in ein paar Stunden ja nichts. Und die Menschen wollten auch langsam zurück, weil sie meinten, sie seien langsam etwas ausgekühlt. Nicht überraschend bei knapp 10 Grad Außentemperatur, phasenweise Regen und Wind. Und wenn die sich dann auch noch in einen Fluss setzen müssen, da werden sie ja auch noch nass, und selbst wenn der Fluss selbst warm ist, sie müssen ja auch rein und raus, und natürlich haben die sich auch nicht so optimal und gründlich abgetrocknet…

Nachdem die Menschen dann noch verstanden hatten, wie das Bezahlen der Parkgebühren funktioniert, sind wir dann zurück in unsere Ferienwohnung gefahren. Dort gab es für die Menschen dann erstmal Mittagessen und noch eine kleine Pause, bevor sie sich fertig gemacht haben, um den Lavatunnel zu besuchen. Laut Website sind da drin 0-4 Grad, weshalb die Menschen sich extra dick angezogen haben.

Raufarhólshellir

Zu dem Lavatunnel mit dem klangvollen Namen Raufarhólshellir mussten wir dann auch nur eine Viertelstunde fahren. Dort wurden alle Tourteilnehmer erstmal mit Helmen und Stirnlampen ausgestattet und dann gab es eine geführte Tour durch den Tunnel. Wir hatten eine ganz drachtastische Führerin, von der wir ganz viele spannenden Dinge über den Lavatunnel erfahren haben – zum Beispiel den Hintergrund des Namens, der einfach nur eine Zusammensetzung von drei isländischen Wörtern ist, „Raufar“ = Spalt, Schlitz, „hól“ = hohl und „hellir“ = Höhle.

Raufarhólshellir

Außerdem wie der Tunnel entstanden ist und wie die verschiedenen Gesteinsfärbungen und -formationen zustandekommen Außerdem, dass in der Höhle keine Fledermäuse leben, da sie kein Echo hat und dass das Einzige, was dort (über)lebt, ein Bakterium ist. Wir durften auch für eine Weile die völlige Dunkelheit in der Höhle erleben, das war auch ein besonderes Erlebnis.

Raufarhólshellir

Und was wir auch ganz interessant fanden, war die Tatsache, dass die Höhle bis 2016 frei zugänglich war, weil sie aber immer mehr vermüllt ist, Menschen die Steinstrukturen kaputt gemacht haben und auch immer wieder Unfälle passiert sind und Menschen gerettet werden mussten, wurde schließlich beschlossen, dass die Höhle nur noch in Form von geführten Touren betreten werden darf oder zu besonderen Events, auf eigene Faust darf jedenfalls niemand mehr rein.

Raufarhólshellir

Wir fanden dir Tour schön und es interessant, was wir da so erfahren haben und es gab auch genug Zeit, um nochmal in Ruhe selbst die eine oder andere Stelle anzugucken, insofern finden wir es nicht schlimm, dass wir da mit einer geführten Tour drin waren. Aber dass sowas nötig ist, weil zu viele Menschen sich nicht benehmen konnten, finden wir schon schade…

Als die Tour vorbei war, ging es zurück in unsere Ferienwohnung. Da gab es zum Aufwärmen für die Menschen eine Dusche, anschließend Abendessen und dann einen gemütlichen Abendausklang. Während wir unsere Erlebnisse niedergeschrieben haben, hat die Mama Moni den Ausflug für morgen recherchiert. Wir werden natürlich bald berichten, was die Menschen mit uns unternommen haben!

Bis dahin plüschige Grüße von
eurer Luna

One Comment

  • Steffen

    Huhu Luna,

    der zunächst steile, rauchige, anstrengende, immer wieder feuchte Wanderweg in die Bergen war eine coole Idee gewesen von Mama Moni. Neben der tollen Aussicht war ich auch wirklich überrascht, wie warm (wenn auch flach) das Wasser dort oben war. Aber nur in einem bestimmten Bereich, danach bündelte sich der kleine Fluss und es kam kaltes Wasser hinzu … wohl nur für die noch härteren Badegäste.
    Ja, es war da wirklich voll gewesen, der Holzsteg war eng belagert, aber im Wasser waren dann doch nicht so viele. Auch war der Untergrund des Flussbettes teilweise aus Kiesel, man konnte sich so ein bisschen tiefe Schaufeln, bzw. kleine Dämme bauen. Dabei hätte ich fasst, obwohl ich mehrfach kontrolliert habe, meinen Ring verloren …
    Auch fand ich krass, wie sehr das Wasser sich teilweise in den Berg gefressen hat, bzw. die älteren Stege zu hoch für das Wasser gebaut waren. Da konnte nur ein sportlicher Mensch hoch und runter.

    In der Höhle war der moment der völligen Dunkelheit echt interessant, genauso wie die Kanten, Farben, unterschiedlichen Temperaturen und auch die Wandstruktur. Das einige Menschen sich grüher da nicht benehmen konnten … schon schade, nicht nur mit dem Müll, sondern auch, dass sie z.B. das Obsidian abgebrochen haben …

    MFG
    Steffen

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert