Spaß beim Judofestival in Bad Ems
Hallo ihr lieben faulplüschigen und nicht so faulplüschigen Leserinnen und Leser,
vom 17.-21. Mai hatte unsere Mama Moni ganz untypisch sehr unfaulplüschige Pläne. Zusammen mit zwei weiteren lieben Menschen (übrigens die Menschen unseres lieben Plüschifreundes Einar und langjährige Freund*innen, die sie auf der Judomatte kennengelernt hat) war sie in diesem Zeitraum in Bad Ems. Da fand nämlich das Judofestival statt, das eigentlich schon früher hätte stattfinden sollen, aber dann kam dieses blöde Corona dazwischen. Ihr erinnert euch sicherlich.
Nun jedoch sollte es endlich stattfinden und wir waren natürlich mit von der Partie, für Saphira und mich als sportlich-ambitionierte Anfeuerdrachen natürlich Ehrensache, nicht nur zum Anfeuern, sondern wir probieren gerne auch mal neue sportliche Betätigungen aus, könnte ja auch immer was dabei sein, was sich gut zur Bekämpfung von Faulplüschigkeit bei mensch und/oder plüschi eignet. Kiwii war nur dabei, weil ich sie überredet habe mitzukommen, dass ich jemandem habe, mit der ich die Judotechniken gut ausprobieren kann. Idealerweise sollte mensch wie plüschi nämlich ähnlich groß und schwer sein, um gut miteinander trainieren zu können.
Wir haben also unsere Sachen gepackt, oder vielmehr haben wir aufgepasst, dass die Mama Moni nichts vergisst und dann ging es erstmal in unsere frühere Drachenheimat.
Dort haben wir uns mit den beiden anderen Menschen und unserem Plüschifreund Einar getroffen, denn die Menschen haben beschlossen, dass sie gemeinsam nach Bad Ems fahren. Das ist lustiger und obendrein natürlich auch besser für die Umwelt. Noch besser wäre es natürlich gewesen, wenn sie gelaufen wären, aber das wollten sie nicht. Sie meinten, sie hätten die nächsten Tage genug Sport… Genug Sport?! DAS wollten wir ja erstmal sehen…
Wir haben jedenfalls schonmal fleißig Pläne geschmiedet, was wir alles so anstellen wollen, und natürlich auch, was wir tun, wenn sich die Menschen als faulplüschiger erweisen, als sie im Vorfeld behauptet haben…
Unsere Menschen haben sich mit uns gemeinsam eine Ferienwohnung gegönnt und ich glaube, das war im Vergleich zu den angebotenen Gemeinschaftsquartieren in Schulklassenzimmern insbesondere für die Qualität der Nachtruhe, aber auch für die gesamte Verpflegungssituation eine sehr gute Sache.
Apropos Verpflegungssituation, ich habe natürlich dafür gesorgt, dass die Mama Moni morgens gestärkt die Judomatte betreten kann. Um die restlichen Mahlzeiten hat sich dann aber überwiegend die Menschin von Einar gekümmert. Das war auch besser so, denn wenn die gesamte Verpflegung in Drachenpfote gelegen hätte, hätte Rosa mitkommen müssen, denn das hätte meine Kompetenzen überstiegen.
Aber eigentlich ging es ja bei dem ganzen Event weder um Schlafen noch um Essen, sondern um Aktivitäten auf der Judomatte. Da zog es nicht nur die Menschen hin, die auf mehreren Judomatten, verteilt auf mehrere Hallen interessante Trainingseinheiten absolvierten – von Spiel und Spaß auf der Judomatte über Judo mit verbundenen Augen bis zum Training mit einem Weltmeister und einer Europameisterin hatten sie, verteilt über das ganze Event, ein sehr abwechslungsreiches Programm. Leider mussten wir warten, bis die Menschen (alle!) die Judomatte mal verlassen haben, dass wir das endlich auch mal ausprobieren konnten (ihr wisst, ja, No-Human-Policy und so, eigentlich waren da richtig viele Menschen, auch wenn das auf den Bildern nicht so wirkt!).
Die Menschen haben zum Trainieren immer so spezielle Judoanzüge angezogen. Das scheint irgendwie notwendig zu sein, also wollten wir die auch anziehen…
Ich musste allerdings feststellen, der Judoanzug von der Mama Moni ist von den Maßen her für mich nicht ganz optimal. Ich hätte mich in einem Ärmel schon komplett verstecken können… Aber wozu ist denn meine Kiwii ein Kreativdrache? Vllt. sollte ich sie einfach darauf ansetzen, drachentaugliche Judoanzüge zu nähen… Vielleicht als Projekt fürs nächste Nähwochenende?
Und vielleicht auch noch einen pinguintauglichen Judoanzug? Einar, der sich den Judoanzug von seiner Menschin geschnappt hat, musste nämlich ebenfalls feststellen, dass dieser für ihn zu groß ist…
Nunja, dann mussten unsere Trainingseinheiten halt ohne Judoanzüge stattfinden, denn so schnell konnte Kiwii nun wirklich keine Judoanzüge für uns nähen. Hat auch funktioniert.
Hier übe ich eine Technik namens O-goshi. Nachdem ich mich vor Kiwii eingedreht habe…
… werfe ich sie über meine Hüfte…
… und bringe sie kontrolliert zu Boden und sichere sie dabei. Denn zwar wird im Judo auch gekämpft, aber der/die Trainingspartner*in ist vor allem das: ein/e Partner*in. Der/die soll die bestmöglichen Trainingsmöglichkeiten haben, ebenfalls Freude am Training haben und sich natürlich auch nicht verletzen und es ist auch meine Aufgabe, meinen Teil dazu beizutragen.
Natürlich haben wir nicht nur Würfe geübt, sondern auch Bodentechniken. Hier zum Beispiel übt Kiwii mit Einar einen Haltegriff namens Yoko-shiho-gatame.
Natürlich haben wir, so wie das auch die Menschen auf der Matte gemacht haben, später noch gekämpft. Diese Übungskämpfe heißen Randori und auch wenn da natürlich beide Kämpfenden ihr Bestes geben sollen, gilt auch hier das Prinzip, dass Beide Spaß haben, idealerweise etwas lernen und sich bestenfalls niemand verletzt. Setzt also jemand eine gute Technik an, kann es durchaus im Sinne des Randori sein, diese geschehen zu lassen, als sie um jeden Preis verhindern zu wollen, wie mensch das im Wettkampf tun würde.
Auch Einar und Saphira haben sich im Randori gemessen, aber erst wurde sich natürlich, wie sich das gehört, voreinander aufgestellt und verbeugt.
Hier hat Einar geschickt mit seinem Bein Saphira blockiert…
.. und sie anschließend mit einem O-soto-otoshi zu Fall gebracht.
Anschließend hat er sie direkt in einen Haltgriff genommen, denn anders als unsere Mama Moni, die, wie wir hörten, im Kampf durchaus mal vor dem Gegner wegkrabbelt, statt sich draufzuwerfen, hat Einar das wohl verinnerlicht, sich direkt draufzuwerfen… 😉
Wir hatten jedenfalls viel Spaß dabei und natürlich war hier auch niemand beleidigt, wenn plüschi „verloren“ hat. Das Banner vor dem wir hier posieren, ist übrigens einer der 10 Judowerte, was wir sehr passend fanden, da uns mit Einar ja eine gute Freundschaft verbindet. Unsere Menschen übrigens auch, von denen gibt es auch ein Foto, wie sie vor diesem Banner stehen, aber das können wir euch natürlich nicht zeigen. Neben Freundschaft sind die anderen neun Judowerte übrigens Ehrlichkeit, Wertschätzung, Hilfsbereitschaft, Bescheidenheit, Mut, Respekt, Höflichkeit, Ernsthaftigkeit und Selbstbeherrschung. An diesen sollen sich Judoka orientieren und uns scheinen das auch nicht die schlechtesten Werte zu sein, an denen mensch wie plüschi sich orientieren sollte.
Da sich die verschiedenen Trainingshallen an verschiedenen Orten in Bad Ems befanden, haben wir beim Wechsel der Trainingsstätten auch ein bisschen was von der Stadt gesehen und natürlich diesen Fluss, der sich überraschenderweise nicht als Ems, sondern als die Lahn herausstellte…
Schöne Gebäude wie zum Beispiel die Spielbank gab es auch, die haben wir aber nur von außen angeguckt…
Dafür wurde uns in einem weiteren Gebäude auf dem Weg zu einer Trainingsstätte namens „Marmorsaal“ sogar ein roter Teppich ausgerollt! Wenn das mal kein würdiger Empfang ist…
Der Trainingssaal war entsprechend elegant und die Mama Moni meinte, das wäre definitiv das erste Mal, dass sie an einer Judoeinheit unter Kronleuchtern teilnimmt. Wir können uns schon vorstellen, dass die normalerweise in Trainingshallen nicht so weit verbreitet sind…
Die Mama Moni hat hier Taiso ausprobiert, worunter sie sich zunächst gar nichts vorstellen konnte. Eine Zusammenfassung des Deutschen Judobundes definiert es wie folgt: „Taiso wird hier als allumfassende Körperschulung gesehen, die nicht nur die physische Stärkung des Körpers meint, sondern parallel die Stärkung des Geistes. Eine ideale Bewegungsform, um das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.“ (Hier geht es zur Quelle mit einer ausführlicheren Beschreibung). Sie fand es auch sehr interessant, das mal auszuprobieren, auch wenn sie phasenweise ein wenig überfordert war. 😉
Nachdem die Menschen die Matte dann endlich wieder geräumt hatten, konnten wir auch noch ein bisschen auf die Matte. Wann hat drache schließlich schonmal Gelegenheit, unter einem Kronleuchter auf einer Judomatte rumzutoben? Nicht so oft!
Nach so viel ernsthaftem Training stand uns auch der Sinn nach ein bisschen Quatsch, und so lag es natürlich nahe, dass wir unsere ganz persönliche Trainingseinheit mit ein bisschen Kopfstand aufgelockert haben. Da gab es auch keine Korrdinationsprobleme!
Die Menschen fanden es insgesamt ein ziemlich cooles Event, das der Judo Club Bad Ems zusammen mit dem Deutschen Judobund auf die Beine gestellt hat, mit abwechslungsreichem Programm und vielen coolen Trainingseinheiten. Wir durften leider nicht überall dabei sein, weil die Mama Moni gesagt hat, sie kann sich gar nicht richtig auf die Trainingseinheiten konzentrieren, wenn sie sich die ganze Zeit Gedanken darüber machen muss, dass wir keinen Blödsinn anstellen oder gar entführt werden (als ob wir uns da nicht zu wehren wüssten!). Aber wie ihr sehen konntet, hatten auch wir Plüschis unseren Spaß und ich könnte mir auch vorstellen, mal wieder Judo zu machen.
Ich muss den Menschen jedenfalls zugestehen, sie waren mit drei bis vier Trainingseinheiten pro Tag, auch wenn sie die an ihren derzeitigen Trainingszustand angepasst haben, an den Tagen des Judofestivals definitiv nicht faulplüschig.
Als wir wieder zurückgekommen sind, wurden wir übrigens so empfangen. Wir konnten die drei aber beruhigen. Entgegen einiger Befürchtungen war die schlimmste Blessur von der Mama Moni, neben heftigem Muskelkater, eine ordentliche Prellung am Knie. Und die hat sie sich nicht etwa auf der Judomatte zugezogen, sondern an ihrem Bettpfosten in der Ferienwohnung, der etwas hervorstand und gegen den sie gleich mehrfach gerannt war… So kann ich sagen, auch in dieser Hinsicht war es ein gelungenes Event, denn die Mama Moni erstmal wochenlang wieder gesund pflegen zu müssen, wäre ja jetzt nicht so schön gewesen… Die Menschen freuen sich jedenfalls schon auf das nächste Judofestival – und ich mich auch 😊
Habt ihr auch schonmal Judo gemacht?
Sportliche Grüße von
eurem Chilli
6 Comments
Steffen
Huhu Chilli,
ja ich habe früher auch fleißiger Judo gemacht 🙂
Leider wurde das dann mangels passendem Trainigspartner schwieriger und ist mit Corona letztlich ganz gestorben …
Ich finde auch, Judo ist ein toller Sport, bei dem man viel Spiel und Spaß haben kann 🙂 Und Training natürlich auch!
Trotzdem war für mich die Spaß Komponente immer das wichtigste, neben fit bleiben und besser werden. Den Ehrgeit möglichst schnell einen möglichst guten Gürtel zu bekommen hatte ich nicht so … auch wenn mir schonmal jemand gedroht hat, wenn ich nicht den nächsten Gürtel mache, muss ich für immer O goshi werfen XD.
Die Ehre unter Kronleuchtern zu trainieren hatte ich noch nicht …
Bei euch sieht das noch plüschiger aus, wenn ihr das macht 😉
MFG
Steffen
Chilli
Hallo Steffen,
dass du früher auch fleißig Judo gemacht hast, habe ich bereits gehört. Auch, dass du gerne mal die Namen irgendwelcher Techniken durcheinandergeworfen hast! Ich muss zugeben, dass ich auf dem Judofestival mit dir gefühlt habe, auch ich konnte die Techniken nicht so gut benennen. Die Techniken selbst haben aber recht gut geklappt! Drache merkt halt, dass meiner Talente in der Bewegung und nicht in der Sprache liegen…
Spaß hatte ich jedenfalls definitiv!
Ich glaube auch, es ist ziemlich selten, dass mensch (und drache) unter Kronleuchtern trainieren darf, insofern ist verständlich, dass dir diese Ehre auch noch nie zuteilwurde 😉
Liebe Grüße,
Chilli
Angela
Ssseid gegrüßßßt, liebe Drachis,
eigentlich hatten wir vor, ganz wirklich, den 12 von 12- Blog noch einmal in Ruhe zu lesen und unseren Kommentar abzugeben. Am Wochenende haben wir schon einmal reingesehen, aber wir waren in Sssachen Bücherflohmarkt unterwegs. Beim Stadtteilfest Rheinau musste Lesefutter unter dasss Volk gestreut werden. Und nun werden wir mit einer ganz ungewöhnlichen Freizeitbeschäftigung mancher Menschen und Drachen bekannt gemacht. Jetzt müssen wir wenigstens noch loswerden, dass wir das Bild von 12 von 12 mit Grünling mit dem Kopf im Kochtopf in der Spülmaschine zum Prusten fanden.
Wisst ihr, dass ich von Einar und ssseiner Pinguinfamilie mal eine Possstkarte bekommen habe? Mit einer grünen Schlange drauf? Die hängt jetzt hinter dem Bücherwagen, auf dem wir Bookaholics thronen. Dessshalb war esss für uns ein besonderes Vergnügen, ihn auf der Judomatte zu sehen, wie er Saphira ssso elegant zu Boden gehen lässt. Beim Randori waren wir unsss echt nicht sicher, ob ihr nicht an einem Ball teilgenommen und graziös das Tanzbein geschwungen habt. Wenn nicht die Judomatten unter den Kronleuchtern gelegen hätten…
Beruhigend auch, dass außer durch den Kontakt mit einem mutwillig in den Weg gesprungen Bettpfosten keine Blessuren aufgetreten sind. Eine Knie-OP bei unseren Menschen reicht!
Wir wünschen Kiwii viel Vergnügen beim Schneidern der Judo-Anzüge und freuen unsss schon darauf, das Ergebnisss zu bewundern.
Viele liebe Grüßßße von Euren Bookaholics Alphabetty, Frosty, Jonathan und Ali
Ruby
Hallo liebe Alphabetty,
schön, dass du wieder hier vorbeischaust. Dass ihr unseren 12 von 12 Beitrag nicht mehr kommentiert habt, ist nicht so schlimm, Bücher unter die Leute zu bringen ist natürlich eine wichtige Mission! Ivy nickt bestätigend!
Es freut mich sehr, dass ihr euch über das Bild vom Grünling im Kochtopf amüsiert habt, ich zugegebenermaßen später auch, erstmal musste ich allerdings ein Machtwort sprechen, dass die beiden nicht nur Blödsinn machen, sondern auch vernünftig mit anpacken…
Dass Einar und seine Pinguinfamilie dir mal eine Postkarte gechickt haben, wussten wir, wir haben uns damals sogar mit euch amüsiert, als sie gekommen ist 🙂
Ich glaube übrigens, bei meinen Mitdrachis gab es durchaus einen Unterschied zwischen Tanzbein schwingen und Randori. Unter uns gesagt, ich bin mir nicht sicher, ob Chilli überhaupt in der Lage ist das Tanzbein zu schwingen 😉
Wir sind auch froh, dass unsere Mama Moni bis auf die Kollision mit dem Bettpfosten keine schlimmeren Spuren vom Judofestival davongetragen hat, aber wir hätten sie natürlich auch gesund gepflegt, wenn es erforderlich gewesen wäre!
Wenn Kiwii Judoanzüge näht, wird sie sicher hier auf dem Blog davon berichten 🙂
Liebe Grüße,
Ruby
Einar
Hallo ihr lieben Drachen,
das war wirklich ein tolles Event! Und ich finde, dass Judo sehr tauglich für Plüschis ist. Raufen macht ohnehin sehr viel Spaß. Das ist Sport und kuscheln gleichzeitig 🙂
Liebe Grüße
Einar
Chilli
Hallo lieber Einar,
schön, dass du hier vorbeiliest 🙂
Ich finde auch, dass es wirklich ein tolles Event war. Dass Judo Sport und kuscheln gleichzeitig ist, habe ich so noch nie bedacht! Aber du hast recht! Ein perfekter Plüschi-Sport <3
Liebe Grüße,
Chilli